Ein sonniger Septembertag. Auf dem Feld stehen die Rüben in Reih' und Glied.
Reihe für
Reihe, das Feld ist schön ausgereift. Zum letzten Mal geht der Anbauer durch den
Bestand. Morgen wird er die ersten Hektare ernten. Der Boden knirscht unter seinen
Schuhen. Über der dunklen Erde ragen die Köpfe der Rüben blass heraus.
Der Landwirt
zieht eine aus dem Boden.
Aus dieser einen Rübe kann alles werden. Der Rübenanbauer lässt die
Pfahlwurzel durch
seine Finger gleiten. Diese Spitze wird bald zu grüner Energie. Er
überprüft das Blatt.
Jetzt noch ein Gründünger, bald vielleicht ein Rohstoff für pflanzliches
Eiweiß, das
sich für Fleischersatz eignet oder das Eiweiß aus Hühnereiern ersetzen
kann. Der
Landwirt hält die Rübe in den Händen. Er wiegt und dreht sie. Er
fühlt Kuchen, Papier,
Shampoo, Spülmaschinentabs, Kleidung …. Mit dieser Rübe hält er so
viel Potenzial in den
Händen.
Und diese Rübe wird vollständig verwertet: bis zum letzten Tropfen und zur
letzten Faser
wird sie genutzt. Es gibt eigentlich keinen Abfall. Das war eigentlich schon immer so
und ist doch immer wieder neu.
Genau wie diese Rübe an einem sonnigen Septembertag, so ist dieses Buch. Sie haben
es
herausgezogen, halten es in Ihren Händen und sehen, dass es voller
Möglichkeiten ist.
Dieses Buch erzählt über die Geschichte und die Zukunft der vielseitigen
Rübe.
Dies ist das Buch der Rübe. Beta vulgaris subsp. vulgaris var. Altissima. Auch
bekannt
als Zuckerrübe. Aber einfach Rübe ist besser. Denn Zucker ist nur ein Teil
dessen, was
die Rübe bietet. Man könnte sie auch Faserrübe nennen. Oder
Pektinrübe, oder, oder.
Die Rübe ist ein vielseitiger Lieferant von Substanzen für Lebensmittel und
Non-Food.
Von Backwaren bis Marinaden, aber auch Textilien bis Kosmetika, über
Gefrierschutzmittel
in Impfstoffen bis zum biogenen Ersatzstoff für Mikroplastik. Vieles von dem, was
uns
umgibt, wird aus Bestandteilen der Rübe hergestellt oder kann daraus hergestellt
werden.
Das Potenzial der Rübe ist enorm.
Dieses Buch gibt Ihnen eine Vorstellung davon, was mit den Bestandteilen der
Zuckerrübe
jetzt und in Zukunft hergestellt werden kann. 135 Produkte, die wir täglich um uns
herum
sehen oder schmecken.
Lassen Sie sich überraschen und inspirieren.
Um Zucker aus Zuckerrüben zu gewinnen, werden sie – in dünne Streifen (Schnitzel) geschnitten – in Brühtröge gegeben. Dort weichen die Streifen im warmen Wasser ein. Der nächste Schritt ist der Diffusionsturm, in dem der Zucker aus den Rübenstreifen extrahiert wird. Die Schnitzel werden zu Pressschnitzeln gepresst, die sich als Tierfutter, aber auch für viele andere Zwecke eignen.
Ein Hektar Zuckerrüben bindet etwa so viel CO₂, wie zehn Autos pro Jahr ausstoßen. Zuckerrüben nutzen dieses CO₂ für die Zuckerproduktion. Bei diesem Assimilationsprozess produzieren die Pflanzen Sauerstoff. Ein Hektar Zuckerrüben liefert mehr Sauerstoff als sechs Hektar Wald.
Landwirte können in Wasser gelösten Kristallzucker auf den Weizen sprühen, sobald die Pflanze mit der Bildung der Ähre beginnt. Das Weizenkorn ist in der Lage, den Zucker aufzunehmen. Dies verbessert die Qualität der Proteine im Weizen und damit die Backeigenschaften von Weizenmehl.
Dreiviertel der Zuckerrübe ist Wasser. Dieses wird bei der Zuckerherstellung freigesetzt. Gereinigt ist es ausgezeichnetes Gießwasser für den Gewächshausgartenbau. Die Gießwasserfabrik stellt sicher, dass das Wasser den Qualitätsanforderungen entspricht und speichert es. Wenn die Regenwasserbecken der Gewächshausgartenbaubetriebe leer werden, pumpt die Gießwasserfabrik gereinigtes Prozesswasser über Rohre zu den Gewächshäusern.
Bei der Zuckerherstellung lassen sich mit Kalk organische Nichtzucker aus dem Rohsaft reinigen. Dabei entsteht das Nebenprodukt Kalkdünger: eine Kombination aus Calciumcarbonat und organischen Bestandteilen. Rübenanbauer verwenden diesen Kalkdünger auf ihren Feldern zur pH-Werterhaltung und Strukturverbesserung.
Imker verwenden oft eine Mischung aus Kristallzucker und Wasser, um den Honig zu ersetzen, den sie den Bienenstöcken entnehmen. Sie liefert den Bienen die Energie, die sie brauchen, um die Wabe zu bauen und die Brut auf Temperatur zu halten. Zucker ist die sauberste und am leichtesten verdauliche Nahrung für eine Biene. Im Winter sitzen die Bienen aufeinander, um den Bienenstock warm zu halten. Sie brauchen Energie, um den Bienenstock warm zu halten. Sie erhalten sie durch den Verzehr von Zuckerteig - eine Mischung aus Puderzucker, Glukosesirup und Wasser.
Kalk reinigt organische und mineralische Nichtzuckerstoffe aus dem Rohsaft. Bei diesem Reinigungsprozess entsteht ein Gemisch aus kohlensäurehaltigem Kalk und organischen sowie anorganischen Substanzen: ein Kalkdünger. Pilzzüchter verwenden diesen in der Deckerde. Er hält die oberste Schicht länger und gleichmäßiger feucht und regt die Bildung neuer Champignons an.
Bei der Ernte der Rüben bleibt die Rübenblätter auf dem Acker zurück. Diese fungieren als Gründünger. Das Blatt liefert unter anderem Stickstoff, Phosphat und organische Substanzen an den Boden zurück. Dies kommt der Bodenfruchtbarkeit für Folgekulturen zugute.
Hersteller von Likören und Mixgetränken fügen Flüssigzucker hinzu. Nicht nur für den süßen Geschmack, sondern auch, um den Geschmack der Zutaten zu verstärken und sie zur Geltung zu bringen. Darüber hinaus verleiht Zucker den Getränken einen vollmundigen Geschmack.
Zuckerrübensaft kochen, eindicken und voilà: ein Sirup zwischen süß, leicht bitter und frisch-säuerlich. Dieser unraffinierte Zuckerrübensaft enthält alle Mineralstoffe, die auch in der Rübe enthalten sind, darunter Eisen. Mischen Sie ihn mit Apfelsirup, für einen typischen Rinse-Apfelsirup (30 Prozent Apfel, 70 Prozent Zuckerrüben).
Eine Apfeltasche geht nicht ohne die Dekoration aus grobem Kristallzucker auf der Außenseite. Auch in der Füllung mit Äpfeln und Rosinen ist Zucker enthalten, um den sauren Geschmack der Äpfel zu versüßen.
Schokoriegel bestehen häufig aus einer Umhüllung aus Schokolade und einer Füllung, wie etwa aus Nougat, Nüssen, Karamell. Die Schokolade enthält Zucker als Geschmacksverstärker. Die Sirupe verleihen der Füllung ihre angenehm weiche Struktur und eine längere Haltbarkeit.
Brot bleibt dank der Fasern des Rübenzellstoffs länger frisch. Rübenzellstoff ist ein natürlicher Brotverbesserer, mit dem Brot länger Feuchtigkeit speichert. Er reichert Brot mit Ballaststoffen an. Außerdem senkt Rübenzellstoff den Kohlenhydratanteil, d.h. das Brot enthält weniger Kalorien. Auf unauffällige Weise, denn Rübenzellstoff ist neutral in Farbe und Geschmack. Und glutenfrei.
Dunkelbraune Brownies verdanken ihre Farbe nicht nur der Schokolade, sondern auch dem dunklen Farinzucker. Außerdem sind dem Puderzucker das volle Aroma der Brownies und die typische Textur (innen cremig und außen knusprig) zu verdanken.
Ein besonderer Leckerbissen sind gesponnene Zuckerfäden am Stiel: Zuckerwatte. Die Fäden werden aus warmem, geschmolzenem Zucker gebildet. In einer speziellen Zentrifuge formt sich der Zucker zu Fäden, die dann um einen Stiel gedreht werden.
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In zwei Produktionsschritten fügen Champagnerhäuser dem stillen Wein einen sogenannten „liqueur de tirage“ hinzu. Dies ist eine Mischung aus Zucker, Hefe und Wein, die eine zweite Gärung in der Flasche bewirkt (die das Perlen ergibt). Hefe wandelt Zucker in Alkohol und Kohlensäure um.
Gemahlener Kristallzucker oder Puderzucker ergibt eine Schokoriegel-Textur (Body). Darüber hinaus ist der süße Geschmack von Schokolade auf den Zucker zurückzuführen: er mildert den von Natur aus bitteren Geschmack des Kakaos.
Komplette Kochbücher wurden rund um bestimmte Schokoladenaufstriche geschrieben. Geschmack und Cremigkeit sind der große Reiz. Hersteller von Schoko-Cremes verwenden gemahlenen Kristallzucker, um die Creme zu süßen und ihr ein schönes Mundgefühl zu verleihen.
Pralinen sind komplexe Kunstwerke mit Zucker in verschiedenen Funktionen. Schokolade verdankt ihren süßen Geschmack dem Kristallzucker: er mildert die Bitterkeit des Kakaos. Puderzucker verleiht der Füllung nicht nur eine Süße, sondern auch einen vollmundigen Geschmack. Invertzucker verlängert die Haltbarkeit: er hemmt die Kristallisation.
Kristallzucker verleiht Crème Brûlée Textur und Geschmack. Der Pudding wird mit einer Schicht aus gebranntem Kristallzucker veredelt.
Ein luftig gebackenes Croissant aus Croissantteig würde ohne Zucker anders aussehen. Im Teig wird Kristallzucker verwendet. Der Zucker sorgt dafür, dass das Croissant aufgeht und eine schöne Farbe und einen vollen Geschmack erhält.
Currypaste ist eine feuchte Gewürzmischung zur Zubereitung von Currygerichten. Je nach Anzahl der Chilischoten kann die Paste milder oder würziger ausfallen. Kristallzucker unterstützt die Geschmackspalette der Paste.
Auf Gebäck bildet Puderzucker eine feine weiße „Schneeschicht“. Eine attraktive Ergänzung bei jedem Gebäck, vor allem aber bei Wintergebäck und Leckerbissen für die Adventszeit, vom Apfelkuchen bis zum Weihnachtsbrot.
Melasse ist ein Nährboden, unter anderem für Backhefe. Die dabei entstehenden Hefeextrakte wirken u.a. als Geschmacksverstärker in Dauerwurst. Sie fügen den Umami-Geschmack hinzu und können Salz ersetzen.
Mokkabraun oder Candy Pink - für die Glasur eines Eclairs oder Tompouce sind alle Farben möglich. Puderzucker bildet die Basis des Zuckergusses. Mit Wasser und Glukosesirup vermischt, bildet er eine schöne glatte Masse. Die Füllung von Gebäckcreme enthält Kristallzucker.
Der Karamellgeschmack von Fudge und das angenehme Mundgefühl sind diesem speziellen Farinzucker zu verdanken. Dunkler Farinzucker verleiht dem Fudge Farbe und sorgt für einen süßen Geschmack.
Eine schöne feste Crema auf dem Eiskaffee. Dies funktioniert wunderbar mit dem Protein des Rübenblatts. Der Schaum entsteht durch das Ausschlagen von Eiweiß aus dem Rübenblatt.
Natürlich sorgt Zucker für einen besonders süßen Geschmack. Aber er konserviert auch. Kristallzucker entzieht den Früchten Feuchtigkeit, erhöht den Trockensubstanzgehalt und verlängert die Haltbarkeit von Marmelade, Fruchtaufstrich (weniger Zucker wie Marmelade) oder Konfitüre (dicker als Marmelade und mit ganzen Früchten).
Zucker ist ein Multitalent in Sachen Ketchup. Er verstärkt den süßen Geschmack der Tomate und schwächt saure Komponenten ab. Zucker zieht Feuchtigkeit an, sodass weniger für Mikroorganismen zur Verfügung steht. Das verlängert die Haltbarkeit. Er bindet die Sauce und verleiht dem Ketchup einen schönen Glanz. Zellulose aus Rübenzellstoff führt dazu, dass Ketchup beim Pumpen dünner wird. So kommt es leicht aus der Flasche.
Was einst als Heilmittel gegen Husten und Halsschmerzen begann, ist nunmehr seit Jahrzehnten eine beliebte Süßigkeit in Nordeuropa. Melasse ist ein wichtiger Geschmacksstoff bei der Zubereitung von Lakritze und verleiht Struktur. Sie liefert auch die bekannte dunkle Farbe.
Puderzucker ist ein wichtiges Element für den Erfolg eines Macarons. Dieser sorgt für ein gleichmäßiges, nicht sandiges Mundgefühl. Kristallzucker bildet zusammen mit Ei die Basis für das Schaumgebäck - süß im Geschmack und mit spröder Struktur.
Melasse verleiht Marinade einen unverwechselbaren Charakter: sie liefert eine dunkle Farbe und einen salzigen Geschmack. Marinierte Fleisch, wie Satay, erhält dadurch einen ausgewogenen Umami-Geschmack und lässt sich schön braun braten, trägt also zur Maillard-Reaktion (Bräunung durch Braten) bei.
Eine dunkelbraune Kruste, zwischen knusprig und sirupartig, rundet Chicken Wings und Spare Ribs ab. Die entsprechenden Marinaden enthalten oft Farinzucker. Während der Zubereitung des Fleisches karamellisiert der Zucker. Dies sorgt für einen vollen Geschmack und eine schöne Färbung des Fleisches.
Man denke an einen französischen Dorfplatz mit Boulangerie und sieht dort vor seinen Augen haufenweise Baisers liegen. Dieses Schaumgebäck besteht aus Eiweiß und Kristallzucker. Pflanzliches Eiweiß aus Rübenblättern ersetzt Hühnerei-Eiweiß. Bei der Zubereitung löst sich der Zucker auf und bildet zusammen mit dem Eiweiß eine feste und luftige Schaummasse. Wenn nicht genug Zucker verwendet wird, kann die feste und luftige Schaummasse im Ofen zusammenbrechen.
Müsli enthält manchmal Zucker für einen süßeren Geschmack. Verschiedene Sirupe haben ihren eigenen Geschmackscharakter. Beim Knuspermüsli werden Zucker und Sirupe verwendet, um die Masse zusammenzukleben. Nach dem Trocknen wird die Masse in kleine Stücke zerteilt.
Kristallzucker und (pflanzliche) Proteine haben beim Backen eines Muffins wichtige Funktionen. Der Zucker verleiht Struktur und sorgt für Geschmack und Farbe. Die pflanzlichen Proteine aus dem Rübenblatt ersetzen das Hühnerei-Eiweiß. Beim Backen bilden Proteine ein festes Netzwerk, das für Elastizität und Festigkeit sorgt.
Gießsirup wird aus dem Saft von Zuckerrüben hergestellt. Viele Leute essen Sirup auf Pfannkuchen. Es ist auch köstlich im Joghurt oder Brei.
Bei Pfirsich, Ananas oder anderen Obstkonserven fügen Konservenfabriken Zucker nicht nur für den Geschmack hinzu. Zucker hat auch eine konservierende Wirkung. Er hilft unter anderem, das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Hefen in Obstkonserven zu verhindern oder zu verlangsamen.
Die Fasern aus Rübenzellstoff sind ein guter Füllstoff für Wurst. Rübenzellstoff ergänzt somit den Speiseplan um Ballaststoffe. Rübenzellstoff macht vegetarische Wurst saftiger und ahmt Fettstücke nach. Die Fasern sind farb- und geschmacksneutral sowie glutenfrei. Sie können jedoch Aromen, Proteine und Flüssigkeiten aufnehmen. Diese werden beim Kauen freigesetzt.
Farinzucker verleiht Gerichten einen speziellen Geschmack. Nicht nur süßen Speisen, sondern auch herzhaften Gerichten. Zum Beispiel erhalten Ratatouille oder Boeuf Bourguignon durch das Hinzuzufügen von Farinzucker einen karamellartigen Geschmack.
Bei Zuckerstangen und großen Lutschern geht es nicht nur um den süßen Geschmack von Zucker. Auch das Gefühl im Mund ist wichtig: die spröde Innenseite in Kombination mit einer knusprigeren Außenschicht. Zucker verleiht der Zuckerstange und dem Lutscher diese Struktur.
Vor Gebrauch schütteln ist überflüssig. Zellulose aus Rübenzellstoff kann als Partikelträger fungieren, der dafür sorgt, dass die kleinen Bestandteile im Salatdressing nicht zu Boden sinken. Kristallzucker gleicht den süß-sauren Geschmack aus.
Flüssigzucker verleiht Salaten – wie Eiersalat oder Thunfischsalat – Cremigkeit, Geschmack und Textur. Die Salate haben auch eine längere Haltbarkeit. Flüssigzucker senkt nämlich den AW-Wert (Wasseraktivität). Das bedeutet, dass weniger Feuchtigkeit für das Wachstum von Mikroorganismen zur Verfügung steht.
Zuckerrübenpüree kann Banane oder Apfel in Smoothies als Füllstoff ersetzen. Rübenpüree verleiht Smoothies einen leicht süßlichen Geschmack und fügt Ballaststoffe hinzu. Außerdem wird das Püree besser gebunden und zeichnet sich nach dem Homogenisieren unter Druck durch eine besondere Cremigkeit aus..
Das Hinzufügen von Zucker zu Erfrischungsgetränken bedeutet nicht nur, einen süßen Geschmack zu erzeugen. Zucker verleiht Erfrischungsgetränken auch Body, was ein angenehmes Mundgefühl ergibt.
In Sorbet-Eis ist Zucker nicht nur ein Geschmacksverstärker. Der Invertzuckersirup senkt den Gefrierpunkt von Eiscreme. Eisdielen machen sich das zunutze, weil es sich dadurch leichter schöpfen lässt. Der Invertzuckersirup sorgt zudem für eine bessere Struktur des Eises.
Süße Biere wie Alt- oder Rosébier enthalten Kristallzucker, um den Geschmack zu unterstützen. Aber auch vor der Gärung fügen die Hersteller Kristallzucker hinzu. Dadurch steht ausreichend Hefefutter für einen höheren Alkoholanteil zur Verfügung.
Melasse verleiht Sojasauce den bekannten Sojasaucen-Charakter. Die Zugabe von Melasse verleiht der Sauce einen ausgewogenen Geschmack (Umami) und eine sirupartige Struktur.
Wer den reinen Geschmack von Tee oder Kaffee nicht mag, kann die Getränke durch Zugabe eines Würfels oder einer Portion Kristallzucker versüßen.
Sirupwaffeln zu backen ist eine Kunst. Kristallzucker im Teig verleiht dem ultradünnen Gebäck Struktur und Farbe. Der Sirup dazwischen sorgt für den charakteristischen Geschmack und die Haltbarkeit. Dieser Sirup besteht aus verschiedenen Komponenten, wie Zuckersirup, Glukosesirup und Invertzuckersirup.
Hefeextrakt ist ein Geschmacksstoff, der beispielsweise aus Bäckerhefe gewonnen wird. Diese Bäckerhefe wächst auf Melasse. Hefeextrakte wirken als Geschmacksverstärker und verleihen Lebensmitteln wie Tacos den Umami-Geschmack. Lebensmittelunternehmen können damit beispielsweise Produkte mit weniger Salz herstellen.
Zellulose aus Rübenzellstoff kann der Schwerkraft widerstehen. Sie sorgt dafür, dass die festen Teile in der Suppe nicht alle auf den Boden sinken. Kristallzucker verstärkt die süßen Geschmacksnoten der Tomate und schwächt die sauren Geschmacksnoten ab. Das macht die Suppe insgesamt viel ausgewogener.
Rübenblatt enthält Protein. Protein mit einer derart hohen Qualität, dass es anstelle von Hühnerei-Eiweiß verwendet werden kann. In einem vegetarischen Burger ersetzen die Proteine des Rübenblatts das Hühnerei-Eiweiß, das normalerweise die Zutaten in einem Burger bindet.
Es ist nicht einfach, veganer Mayonnaise eine seidig glatte Textur zu verleihen. Aber mit Pektin aus Rüben funktioniert das. Pektin wird zugesetzt, um die Öl-Wasser-Emulsion zu stabilisieren und lange stabil zu halten (gute Haltbarkeit). Zellulose aus Rübenzellstoff kann bis zu dreißig Prozent des Fettes ersetzen.
Grobe Zuckerstücke, am besten leicht geschmolzen, verleihen einer Lütticher Waffel ihr charakteristisches Mundgefühl und Geschmack. Diese Stücke sind Perlzucker. Kristallzucker wird auch in einer Lütticher Waffel verwendet, um dem Waffelteig einen süßen Geschmack zu verleihen.
Verschiedene Zuckersorten machen eine Hochzeitstorte zu einem festlichen Glanzstück. Kristallzucker verleiht der Torte Geschmack und Struktur. Puderzucker sorgt für die schöne Konsistenz der Glasur. Der Invertzuckersirup im Marzipan verhindert das Auskristallisieren und hält es länger weich.
Kristallzucker ist multifunktional in Süßigkeiten wie Weingummi und Gummibärchen. Er sorgt für das Volumen der Süßigkeiten (Bulking) und verleiht ihnen den süßen Geschmack. Zucker sorgt auch für eine längere Haltbarkeit.
Melasse ist ein Rohstoff für die Hefeherstellung. Unter den richtigen Bedingungen gären die in der Melasse enthaltenen Zucker. Danach wird diese Hefe getrocknet und zu Instanthefe verarbeitet.
Trinkjoghurt hat dank Kristallzucker einen süßen Geschmack. Die Zugabe von Kristallzucker sorgt zudem für ein volleres Mundgefühl.
Mikroorganismen, die Antibiotika produzieren, verrichten ihre Aufgabe gut auf einem Nährboden aus Melasse. So trägt Melasse zur Bekämpfung von Krankheitserregern bei.
Die Substanzen, die Schuppen entgegenwirken, sind kleine Partikel. Zellulose aus Rübenzellstoff trägt diese Partikel. Sie sorgt dafür, dass diese gut mit allen anderen Inhaltsstoffen vermischt bleiben. Eine nachhaltige Alternative zu Mikroplastik, das in der Regel Shampoos strukturiert.
Wo neue Zellen gebildet werden, räumt der Körper abgestorbene Zellen auf. Deshalb wirkt Galactarsäure so gut in Hautpflegecremes. Galactarsäure stimuliert gezielt die Zellerneuerung.
Feuchte Tücher sollten weich sein und gut reinigen. Aus Kristallzucker können Glykole hergestellt werden, die ein wichtiger pflanzlicher Baustein für Polyester sind. Infolgedessen wird weniger Öl benötigt, um Polyester herzustellen.
In einer schönen dicken Schaumschicht baden und mit gepflegter Haut aus der Wanne steigen. Das ist die Erwartung an Badeschaum. Betain kümmert sich um beides. Es bewirkt Schaumbildung. Und die Haut verträgt Betain gut, es hinterlässt zudem einen Schutzfilm auf der Haut.
Eine saubere und weiche Haut, ein natürlicher Teint und weniger Alterung. Das ist das Ergebnis eines sanften Peelings mit Kristallzucker. Das Granulat entfernt auf natürliche Weise die oberste Hautschicht. Zucker nimmt Feuchtigkeit auf, verleiht einen süßlichen Duft und pflegt die Haut.
Betain ist aufgrund seiner Vielseitigkeit in vielen Körperpflegeprodukten enthalten. Im Concealer hat Betain eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung. Durch die Zugabe von Betain versiegelt die Creme die Haut nicht, sondern lässt sie atmen.
In der Hausapotheke vieler Familien gehört eine Flasche Hustensaft zum Standardinventar. Die Inhaltsstoffe von Hustensaft haben oft einen bitteren Geschmack. Aus diesem Grund verwenden die Hersteller von Hustensaft Kristallzucker oder Flüssigzucker, um diese Bitterkeit zu überdecken.
Kristallzucker wirkt als Frostschutzmittel in Impfstoffen, einschließlich bestimmter COVID-19-Impfstoffarten. Diese Impfstoffe werden bei Minustemperaturen gelagert. Kristallzucker (Saccharose) verhindert die Bildung großer Eiskristalle, wenn der Impfstoff eingefroren wird. Dies ist notwendig, da diese Kristalle die Lipid-Nanopartikel im gefrorenen Impfstoff beschädigen können.
Flaschen mit Handdesinfektionsmittel sind in vielen Handtaschen, Handschuhfächern und an allen öffentlichen Orten zum Standard geworden. Aus Bioethanol aus Dicksaft und Dünnsaft wird Alkohol hergestellt, der Hauptbestandteil dieser Desinfektionsgele ist.
Brausetabletten mit Vitaminen enthalten oft Hefeextrakt. Verarbeiteter Hefeextrakt ist eine sehr gute Quelle für Proteine, Vitamine und Mineralstoffe für die Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln. Melasse ist der Nährboden, auf dem die Hefe gedeiht.
Betain ist ein vielseitiger Inhaltsstoff. Im Conditioner glättet der Stoff die Haare. In vielen Pflegeprodukten steckt Betain, denn dieser Substanz werden viele gute Eigenschaften zugeschrieben: Betain liefert milden Schaum, spendet Feuchtigkeit, füllt Falten auf, unterstützt den natürlichen Schutz der Haut. Und macht das Haar somit geschmeidig und glatt.
Je nach den unterschiedlichen Inhaltsstoffen eines Produkts werden die verschiedenen guten Eigenschaften, die Betain zugeschrieben wird, mehr oder weniger deutlich. Bei der zarten Haut unter den Augen wirkt Betain Schwellungen entgegen und hat eine beruhigende und feuchtigkeitsspendende Wirkung.
Granulat aus feinem Kristallzucker ist ein natürliches, zartes Peeling, um lose Haut von den Lippen zu entfernen und raue Stellen zu reduzieren. Das Peeling mit den feinen Körnern hilft auch, die Lippen mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Lutschtabletten können bei Halsschmerzen oder Husten helfen, da sie Schleim lösen. Doch die Wirkstoffe schmecken oft bitter. Daher verwenden Hersteller von Lutschtabletten Kristallzucker oder Invertzucker, um den unangenehmen Geschmack der Zutaten zu maskieren.
Eine glatte Schicht für besseres Schlucken. Ein süßer Zusatz, um den Geschmack des Arzneimittelwirkstoffs zu maskieren. Das Überziehen von Tabletten mit Zucker macht die Einnahme von Medikamenten angenehmer.Das Molekül Galactarsäure aus Rübenzellstoff sorgt für einen geschmeidigen Transport. Es bringt biomedizinische Moleküle über den Magen und die Blutbahn dorthin, wo sie ihre Aufgabe erfüllen können: Kopfschmerzen bekämpfen.
Betain in feuchtigkeitsspendender Gesichtscreme gilt als natürliches feuchtigkeitsregulierendes Mittel. Es reduziert zarte Fältchen und schützt die Haut vor Irritationen. Die Zellulose aus Rübenzellstoff sorgt dafür, dass sich die Zutaten in der Creme gut vermischen, so dass sie sich angenehm auftragen lässt und schnell einzieht.
Zellulose aus Rübenzellstoff sorgt dafür, dass die Ölpartikel in der Nachtcreme verteilt bleiben. Auf diese Weise entsteht keine Ölschicht auf der Creme. Gut gemischte Inhaltsstoffe machen die Anwendung der Creme angenehmer: Die Creme lässt sich besser auftragen und zieht gut ein. Und das ohne Mikroplastik.
Betain aus Zuckerrüben ist ein sehr geeigneter Inhaltsstoff in der Sporternährung und in Nahrungsergänzungsmitteln. Es wirkt sich positiv auf den Abbau von Homocystein aus, dessen Überschuss ungünstig für Herz und Blutgefäße ist. Betain hilft, die körperliche Leistungsfähigkeit zu verbessern: Es steigert die Kraft und Ausdauer der Muskeln.
Frauen verlassen sich darauf, dass Monatsbinden das Blut gut aufnehmen, nicht auslaufen und sanft zur Haut sind. Deshalb bestehen Monatsbinden aus mehreren Lagen mit jeweils eigener Funktion. In all diesen Schichten befindet sich Polyester aus Öl. Dieses traditionelle Polyester kann durch eine nachhaltigere Alternative ersetzt werden. Aus Kristallzucker können Glykole hergestellt werden, die ein wichtiger pflanzlicher Baustein für Polyester sind. Infolgedessen wird weniger Öl benötigt, um Polyester herzustellen.
Shampoo ist dank der Zellulose aus Rübenzellstoff einfach zu verwenden. Sie sorgt dafür, dass alle Inhaltsstoffe gut vermischt bleiben und das Shampoo leicht aus der Verpackung kommt. Und das auf nachhaltige Weise, denn durch den Einsatz von Zellulose wird kein Mikroplastik mehr benötigt.
Dank Zellulose aus Rübenzellstoff kommt Duschgel leicht aus der Flasche und lässt sich mühelos auftragen. Als Strukturmittel vermischt die Zellulose verschiedene Inhaltsstoffe wie Wasser, Duftstoffe und Schaumstoffe. Eine nachhaltige und gesunde Lösung, denn sie ersetzt Mikroplastik.
Die Haarentfernung mit Zucker ist sanft, sicher, effektiv und natürlich. Zucker klebt. Streifen mit einer Paste aus Zucker, Wasser und Zitronensaft nehmen alle Härchen mit, wenn sie von der Haut gezogen werden. Das Wachsen mit Zucker wirkt auf jedem Körperteil.
Die festen Partikel, die der Sonnencreme ihren Lichtschutzfaktor (LSF), das Pigment für eine weiße Farbe und das Wasser sowie das enthaltene Öl verleihen, mischen sich nicht gut. Zellulose aus Rübenzellstoff sorgt für die Stabilität der Formel sowie gute Dosiereigenschaften. Sie bewirkt, dass alle Zutaten gut gemischt bleiben. Auf diese Weise entsteht eine gleichmäßige Zusammensetzung, die sich leicht verteilen lässt. Mikroplastik ist somit überflüssig.
Kristallzucker sorgt für Fülligkeit, eine längere Haltbarkeit von Vitamingummis und einen süßeren Geschmack. In Sportgummis hat der Zucker noch eine weitere Funktion: den Glykogenvorrat aufzufüllen. Glykogen ist die in der Leber und Muskulatur gespeicherte Glucose. Ein höherer Vorrat liefert schnelle Energie beim Sport.
Puderzuckerpaste mit Isobethadin-Gel wird in der Wundversorgung eingesetzt. Das Gel desinfiziert, wird aber eigentlich nur benötigt, um den Zucker in der Wunde kleben zu lassen. Puderzucker an sich ist nämlich ein wirksames Mittel, um Bakterien abzutöten. Zuckerpaste ist außerdem billig, und die Wunde schließt sich in der Regel ohne Narbenbildung. Zudem ist die Haut nach der Heilung weniger anfällig.
Badewannen bestehen oftmals aus Verbundwerkstoff. Dieses Material besteht aus verschiedenen Komponenten, oft ein mit Fasern verstärkter Kunststoff. Dieses starke Material kann in Formen gegossen werden. Die Bindesubstanz, die Matrix, kann Kunststoff sein, hergestellt unter anderem aus pflanzlichen Kristallzuckerglykolen. Diese Glykole ersetzen einen Teil der erdölbasierten Komponente von Polyester.
Wenn man das Bad putzt, möchte man nicht, dass das Reinigungsmittel gleich wieder von den Fliesen tropft. Ein 100% natürliches Produkt aus Rübenzellstoff, Zellulose, verhindert das. Es sorgt für eine gute Haftung des Reinigungsmittels auf dem Untergrund, sodass es nicht von der Wand abläuft (vertikale Haftung).
Das Bright Beet Book, das Sie gerade in den Händen halten, ist ein Beispiel für eines der Produkte, die mit Bestandteilen der Rübe hergestellt werden können. Das Buch ist nämlich auf Papier aus Rübenfasern gedruckt. Dadurch hat das Papier einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck. Dies geschieht in mehreren Bereichen: von der Reduzierung des CO₂-Ausstoßes über die Feinstaubbildung bis hin zu weniger benötigten landwirtschaftlichen Flächen. Der lokale Anbau bedeutet auch, dass weniger Transportbewegungen erforderlich sind.
Bei Autositzen kann ein Bezug aus Polyester und Polyurethanen Wildleder ersetzen. Dank der extrem dünnen Fasern fühlt sich der Sitzbezug samtig weich an. Der Stoff ist strapazierfähig und leicht zu reinigen. Glykole aus Kristallzucker sind ein wichtiger pflanzlicher Bestandteil zur Herstellung des Polyesters für diesen Bezug. Darüber hinaus ist Kristallzucker ein Katalysator im chemischen Prozess zur Herstellung von Polyurethan.
Der Rohstoff für Zitronensäure ist Melasse. Durch die Fermentation der Melasse entstehen Citrate. Durch Zugabe von Säuren wie Schwefelsäure entsteht aus Citraten Zitronensäure. Diese Säure ist in vielen Reinigungsmitteln enthalten. Sie tötet nämlich Bakterien und Pilze ab. Also tolles Zeug zum Reinigen und Desinfizieren.
Aus geschmolzenem Polyester kann Garn für Kleidung hergestellt werden. Die Basis des geschmolzenen Polyesters ist bis jetzt fast immer Erdöl. Die Glykole in Polyester können aber auch sehr nachhaltig aus Kristallzucker gebildet werden. Dieses Polyester ersetzt das vollständig auf Öl basierende Polyester. Das macht Kleidung etwas nachhaltiger.
Aus dem, was nach dem Waschen der Rüben übrig bleibt, kann Biogas hergestellt werden. Zum Beispiel aus abgebrochenen Rübenspitzen und aus den im Waschwasser gelösten Zuckern. Nach der Wiederaufbereitung wird das Biogas als grünes Gas in das öffentliche Netz eingespeist. Auf diese Weise lässt sich ein Ei auf grünem "Rübengas" kochen.
Mit Hilfsstoffen aus Rübenzellstoff werden Tabletten aus Enthärtersalz hergestellt. Enthärtertabletten greifen das im Wasser enthaltene Kalzium an und machen es weicher. Weiches Wasser verlängert die Lebensdauer von Geräten und Maschinen, die mit Wasser in Berührung kommen, wie Spülmaschinen und Waschmaschinen, sowohl in der Industrie als auch im Privathaushalt.
Aus Rübenzellstoff kann ein Biopolymer (Zellulose) gewonnen werden. Es ist ein natürliches Verdickungsmittel. Dieses Biopolymer sorgt für eine einfache Dosierung des Geschirrspülmittels sowie für Stabilität. Es ist auch Träger für das Perlglanzmittel. Durch den dabei entstehenden Perlmuttglanz sieht das Produkt attraktiver aus.
Wie presst man Spülmaschinentabs, wie macht man sie stabil und wie lösen sie sich zum richtigen Zeitpunkt auf? Wie fließt Pulver? Wichtige Aspekte bei der Herstellung und Verwendung von Spülmaschinentabs. Bei vielen dieser Aspekte spielt ein multifunktionaler Zusatz aus Rübenzellstoff eine Rolle. Da dieser Stoff aus Rübenzellstoff gewonnen wird, ist er zu 100 Prozent natürlich und biologisch abbaubar.
Hunde- und Katzenfutter soll in der Verpackung möglichst nicht auseinanderfallen. Hersteller von Hunde- und Katzenfutter verwenden Melasse als Bindemittel oder Klebstoff, um die verschiedenen Bestandteile des Trockenfutters miteinander zu verbinden.
Zellulose aus Rübenzellstoff wirkt als Strukturmittel im Weichspüler. So sorgt beispielsweise ein Strukturmittel dafür, dass Parfümkügelchen gut im Weichspüler verteilt bleiben. Die Zellulose ersetzt das Mikroplastik, das normalerweise diese Rolle spielt. Durch den Verzicht auf Mikroplastik ist das Waschen um einiges nachhaltiger.
Kristallzucker dient im chemischen Prozess zur Herstellung von Polyurethan als Katalysator. Aus Polyurethan wird unter anderem Polyetherschaum hergestellt. Das sieht man beispielsweise häufig bei Kindermatratzen oder Loungesofas.
Abgebrochene Rübenspitzen und Zucker im Waschwasser: Alles, was nach dem Rübenwaschen übrig bleibt, kann in Biogas umgewandelt werden. Diese geht über das öffentliche Gasnetz an die Haushalte. Viele Häuser werden mit diesem grünen „Rübengas“ beheizt.
Lederjacken, Taschen, Schuhe, Sofas: Alles wird noch schöner dank dem Pektin aus der Rübe. Das Pektin sorgt für ein gutes Eindringen der Farbe in das Leder. Ein zusätzlicher Vorteil: Pektin verstärkt die Farbintensität. So wird weniger Farbstoff für den gleichen Effekt benötigt.
Ein Scheuermittel enthält feste Partikel, die sich nicht am Flaschenboden absetzen sollten. Zellulose aus Rübenzellstoff, die als Verdickungsmittel fungiert, sorgt für eine gleichmäßige Struktur mit gut verteiltem Granulat. Und das erleichtert das Abspülen des Scheuermittels. Wunderbar nachhaltig: Mikroplastik ist nicht mehr nötig.
Flüssigwaschmittel enthalten Substanzen, die miteinander in Konflikt stehen. Einkapselung ist ein Weg, um zu verhindern, dass sie aufeinander reagieren. Dies geschieht zum Beispiel bei Parfüm. Ein Biopolymer (Zellulose) aus Rübenzellstoff trägt diese „Kapseln“ und sorgt für Stabilität und gute Dosiereigenschaften.
Glykole aus Kristallzucker sind ein wichtiger pflanzlicher Baustein für Polyester. Polyester-Textilfasern eignen sich hervorragend für Vorhänge. Dieses Textil ist nämlich extrem stark, formbeständig und farbecht: Der Stoff geht kaum ein. Der Stoff nimmt nichts auf, daher ist Polyester antiallergen und mit wenig Wasser und Waschmittel leicht sauber zu halten. Also umweltfreundlich.
Was ist in einer Tüte Schnittblumendünger? Richtig: Kristallzucker (unter anderem). Auch junge Pflanzen, die durch Photosynthese noch wenig Zucker produzieren, können vom Kohlenstoff im Zucker profitieren. Kluge Gärtner verwenden Zuckerwasser, um die Blüte von Gartenpflanzen zu fördern. Aber in Maßen, zu viel ist schädlich für die Pflanze.
Rübenzellstoff kann beim Formpressen, einer Kombination aus Pressen und Gießen in eine Form, Frischfasern oder Recyclingpapier ersetzen. Die Wahl der Mischung bestimmt, wie stark die Form sein wird und wie die Anwendung aussehen wird. Eierkartons zum Beispiel, oder Blumentöpfe oder Trinkbecher. Alle diese Produkte sind biologisch abbaubar.
Polymilchsäure ist ein aus Zucker hergestellter Biokunststoff. Durch die Vergärung von Zucker beispielsweise aus Zuckerrüben oder Mais entstehen Milchsäuremoleküle, Bausteine für Polymilchsäure. Die Bezeichnung für diese Art von Kunststoff ist PLA. Daraus kann beispielsweise Geschirr hergestellt werden. PLA-Geschirr kann einfach in die Mikrowelle und Spülmaschine gestellt werden. Die Herkunft - aus Pflanzen statt aus Erdöl - ist besser für die Umwelt. Und PLA lässt sich besser abbauen als herkömmlicher Kunststoff.
Bei Regenbekleidung spielt Kristallzucker eine doppelte Rolle. Glykole aus Kristallzucker sind einer der Rohstoffe für die Polyester-Textilfaser, aus der Regenbekleidung hergestellt wird. Ist die Regenbekleidung mit Polyurethan beschichtet? Kristallzucker wirkt als Katalysator im chemischen Prozess zur Herstellung von Polyurethan.
Schnürsenkel bestehen aus dünnen, aber starken Fasern. Überkreuzt geschnürt, damit die Schnürsenkel stark und belastbar sind. Schnürsenkel sollten dehnbar sein, dann lassen sie sich besser binden und der Schuh sitzt besser. Viele Schnürsenkel bestehen aus Polyester-Baumwolle. Polyester, das mit Glykolen aus Kristallzucker hergestellt wird, ist nachhaltiger als 100 % Polyester auf Ölbasis.
Polyester, das mit Glykolen aus Kristallzucker hergestellt wird, ist nachhaltiger als Polyester auf Ölbasis. Polyestertextilien sind für Sportbekleidung ideal. Die gebogene Faser sorgt für eine gute Elastizität. Der Stoff ist leicht, form- und farbbeständig, glatt, langlebig und schweißresistent.
Aus Kristallzucker können Glykole hergestellt werden, die ein wichtiger pflanzlicher Baustein für Polyester sind. Dieses Polyester wird für Sportschuhe verwendet. In der Außenschicht kombinieren die Hersteller es oft mit anderen Stoffen, doch das Futter besteht meist zu hundert Prozent aus Polyester.
Bikinis und Badehosen bestehen aus unterschiedlichen Fasern, darunter auch Polyester-Textilfasern. Die Stoffe mit Polyester sind stark, glatt und geschmeidig. Anstelle von Polyester, das ausschließlich aus Öl hergestellt wird, kann Polyester mit Kristallzuckerglykolen verwendet werden. Etwas nachhaltiger.
Gleichmäßige Farbe, gute Deckkraft, wenig Geschmiere. Das ist das Ziel eines jeden, der eine Wand streicht. Zellulose aus Rübenzellstoff hilft Malern. Im Topf verhindert es als Strukturmittel, dass Pigmentpartikel zu Boden sinken. Auf der Walze reduziert es Spritzer beim Rollen und sorgt für eine gleichmäßigere Schichtdicke.
Galactarsäure kann Metalle auf natürliche Weise vor Rost schützen. Eine nachhaltige Alternative in der Welt der Korrosionsschutzmittel, die oft ein schlechtes Image haben. Viele andere Korrosionsschutzmittel können gesundheitsschädlich sein.
Glykole aus Kristallzucker senken den Gefrierpunkt von Wasser. Sie verhindern somit die Eisbildung. Das funktioniert u.a. bei Frostschutzmitteln in Autos, aber auch bei vielen anderen. Frostschutzmittel mit Glykolen aus Kristallzucker werden auch von Wartungsdiensten zum „Enteisen“ von Flugzeugen verwendet, also um ein Flugzeug vor dem Start von Eis zu befreien.
Zuckerrüben bestehen zu drei Viertel aus Wasser. Dieses Wasser wird bei der Verarbeitung der Rüben freigesetzt. Ein Teil dieses Wassers wird in der Wäscherei wiederverwendet, um eine neue Ladung Rüben nach dem Eintreffen gründlich zu reinigen und anhaftende Erde zu entfernen.
Bioethanol wird ganzjährig aus Dicksaft, während der Rübenkampagne auch aus Dünnsaft und teilweise aus Melasse hergestellt. Bioethanol ist ein Rohstoff für Biokraftstoffe und für die chemische Industrie. Es ist eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Ölprodukten. Fahrzeuge, die mit Bioethanol betrieben werden, stoßen weniger CO2 aus als benzinbetriebene Autos.
Ist Oberflächenwasser mit Öl verunreinigt, können Hilfsstoffe aus Rübenzellstoff bei der Reinigung eine Rolle spielen. Das Öl bleibt daran haften, wodurch sich die Masse leichter aus dem Wasser holen lässt als Öl allein. Auf diese Weise bleiben Seen und Meere sauberer, mit einem nachhaltigen, pflanzlichen Produkt
Windmühlenflügel bestehen aus Verbundwerkstoffen, die hohen Zug- und Scherkräften standhalten. Verbundwerkstoffe bestehen aus verschiedenen Komponenten, oft faserverstärkten Kunststoffen. Ein ungiftiger, pflanzlicher Bestandteil für Windmühlenflügel ist Monopropylenglykol, das aus Kristallzucker hergestellt wird.
Die Vernetzung stärkt Beschichtungen, indem sie Verbindungen zwischen den Komponenten herstellt. Galactarsäure aus Rübenzellstoff kann als Vernetzer in natürlichen Beschichtungen verwendet werden. Man denke an eine Beschichtung, die das Innere einer Dose Limonade oder Gemüse vor Rost oder Rissen schützt.
Ein Auto mit Kraftstoff aus Rüben fahren lassen. Die Bezeichnung des Kraftstoffs verrät, wie viel Bioethanol beigemischt wurde: E10-Benzin enthält maximal zehn Prozent Bioethanol, E5 null bis fünf Prozent. In Südamerika fahren Autos mit Flex-Fuel-Motoren sogar mit reinem Bioethanol (E100). Bioethanol wird durch die Vergärung von Zucker, Mais oder Weizen hergestellt. Dieser Alkohol ist eine Form erneuerbarer Energie.
Biogas (CNG) wird aus Rübenrestmaterial (z. B. abgebrochenen Rübenspitzen) und den noch im Waschwasser enthaltenen Zuckern hergestellt. Dieses grüne Gas ist ein ausgezeichneter Kraftstoff für Fahrzeuge. Zum Beispiel Schüttgut-Lkws, die Zucker an den Zielort bringen, fahren damit.
Abgebrochene Rübenspitzen und andere Rübenrückstände sowie Zucker aus dem Waschwasser: Das gesamte Restmaterial wird gesammelt, um daraus Biogas herzustellen. Zuckerfabriken nutzen dieses grüne Gas zur Dampfproduktion. Damit sparen sie rund zehn Prozent Erdgas pro Jahr.
Bei einem thermischen Sonnenkollektor erwärmt die Sonne eine Flüssigkeit, die durch den Sonnenkollektor fließt. Diese Flüssigkeit versorgt ein Haus mit Warmwasser. Glykole in dieser Flüssigkeit, hergestellt aus Kristallzucker, haben die Eigenschaft, dass sie die Wärme gut leiten.
Verbundmaterial besteht aus verschiedenen Komponenten, oft ein mit Fasern verstärkter Kunststoff. Verbundmaterial ist stark. Die Fasern absorbieren Zugkräfte. Das Material dazwischen (die Matrix) hält Druckkräften und Schubspannungen gut stand. Polyester u.a. aus pflanzlichen Glykolen aus Kristallzucker ist eine gute Matrix für Verbundwerkstoffe, aus denen Rettungsboote hergestellt werden. Diese Glykole aus Kristallzucker sind ein wichtiger pflanzlicher Baustein für Polyester, nachhaltiger als vollständig aus Öl hergestelltes Polyester.
Ein Team der Technischen Universität Eindhoven hat ein vollständig zirkuläres Auto entwickelt. Fahrgestell und Innenraum bestehen aus besonders starken Sandwichpaneelen aus Biokunststoff, hergestellt aus Zucker und Flachsfasern. Organisch, extrem leicht und stark genug. Die Produktion benötigt sechsmal weniger Energie als Aluminium oder Carbon, die üblichen Leichtbaumaterialien in der Automobilindustrie.
Ohne Mikroorganismen wie Hefen oder funktionelle Bakterien, z. B. Milchsäurebakterien, gäbe es keine Lebensmittel oder Getränke wie Brot, Joghurt und Bier. Diese Mikroorganismen brauchen Nahrung, um zu wachsen. Die zuckerhaltige Melasse ist dafür sehr gut geeignet.
Die Fasern aus Rübenzellstoff sind ein Rohstoff für die Papierherstellung. Die langlebigen Fasern ersetzen zwanzig Prozent der Holzfasern. Der ökologische Fußabdruck des Papiers ist damit deutlich geringer. Das Papier ist so stark, dass es zur Herstellung von Papiertragetaschen verwendet werden kann.
Die meisten Plastikpfandflaschen sind PET-Flaschen. Für diese Flaschen werden Glykole benötigt, die derzeit noch aus fossilem Öl hergestellt werden. PET-Flaschen können recycelt werden, aber leider nicht unendlich. Es wird also immer neues Plastik benötigt. Glykole können aus Kristallzucker hergestellt werden. Auch recycelbar und pflanzlich. Also doppelt so gut.
Papier aus Rübenzellstoff erkennt man an den kleinen Pünktchen im Papier, den Korkpartikeln der Rübenhaut. Sehr gut geeignet für Verlage, die ein sichtbar nachhaltiges Image suchen und mit einem erkennbar nachhaltigen Rohstoff für ihre Drucksachen arbeiten möchten.
An den Rüben, die zur Fabrik kommen, haftet noch etwas Erde (Tara). Diese wird von den Zuckerrüben abgewaschen und gelagert. Diese Erde eignet sich zur Verwendung auf landwirtschaftlichen Flächen, in Gewächshäusern, oder beispielsweise bei der Anlage von Gewerbegebieten, Straßen, Schallschutzwänden sowie Deichen oder Golfplätzen.
Rübenzellstoff eignet sich wunderbar, um Papier herzustellen. Es ist zirkulär und darf mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Beet meets beet: für Zuckerverpackungen wird es bereits verwendet. Weitere Lebensmittel folgen. Langlebige Rübenzellstofffasern ersetzen zwanzig Prozent der Holzfasern.
Eine nachhaltige Tischplatte, das ist möglich. Mit einer Deckschicht aus organischem Material. Es verleiht Tischen außerdem ein nachhaltiges Aussehen. Es eignet sich auch sehr gut für Böden, Türen, Wandpaneele und Schränke. Eine solche Deckschicht kann aus Rübenzellstoff bestehen, die mit einem Kartoffelstärkebindemittel oder mit Pflanzenharz verklebt sind.Nicht nur das Aussehen, auch die Produktion ist nachhaltig: ohne schädliche Dämpfe und Lösungsmittel. Diese Deckschicht ist biologisch abbaubar.
Die Geschichte der Rübe ist auch eine Zukunftsgeschichte. Eine
vielversprechende
Zukunftsgeschichte. Sie ist eine Antwort auf den Ruf nach nachhaltigen, fossilfreien
Rohstoffen. Eine Antwort auf die dringende Notwendigkeit, die Weltbevölkerung
zu
ernähren, ohne die Erde auszulaugen. Eine Antwort auf die drängende Frage,
wie
Abfall reduziert und Stoffe wiederverwendet werden können.
Die Erforschung innovativer Nutzungsmöglichkeiten der Bestandteile der
Zuckerrübe
sowie die Entwicklung gänzlich neuer, unterschiedlicher praktischer Anwendungen
überstürzen sich. Das Ergebnis ist derart vielversprechend und umfassend,
dass ein
Ende noch lange nicht in Sicht ist. Ein neues, doppelt so dickes Buch könnte in
ein
paar Jahren problemlos wieder gefüllt werden.
Die Zuckerrübe in all ihrer Vielseitigkeit ist Teil der innovativen Lösung
für eine
nachhaltige Zukunft. Eine pflanzliche, zirkuläre Heldin.
AUTOR:
Cosun Beet Company in
Zusammenarbeit mit Imagro
KONZEPT & REALISIERUNG:
Iris Manniën-Vervaart,
Kim van der Vorst,
Cosun Beet Company
Roger Engelberts,
Marèl Vermeer-Scheenloop, Imagro
DESIGN UND LAYOUT:
Mike Otten, Patricia Derks, Imagro
FOTOGRAFIE:
Suzie Geenen, Imagro
Cosun Beet Company
Shutterstock
TEXT & REDAKTION:
Iris Manniën-Vervaart,
Kim van der Vorst,
Cosun Beet Company
Marèl Vermeer-Scheenloop, Imagro
Corianne Roza, Rozatekst
DRUCK:
Erster Druck, Oktober 2021
Ausgeführt durch NPN Drukkers
RÜBENPAPIER:
Der Innenbereich dieses Buches wurde auf
Crown Native Rübenpapier gedruckt.
Produziert von Crown van Gelder.
Ein ganz besonderer Dank gilt allen, die
an der Realisierung dieses Buches mitgewirkt
haben. Dies gilt vor allem für die Mitarbeiter der
Cosun Beet Company, der Cosun Beet Company -
Biobased Experts und des Cosun Innovationszentrums.
ISBN: 978909035083